Sommer in Tasmanien ist nicht nur Ferien- und Festivalzeit, sondern auch Bushfire-Saison. Aktuell brennt es insbesondere im Südwesten und aus Sicherheitsgründen sind einige Nationalparks geschlossen und am Wochenende war auf der ganzen Insel offenes Feuer verboten – Total Fire Ban. Ich bin gerade in Hobart und sogar hier sieht und riecht man den Rauch der Brände im Südwesten. Als ich das neulich Nachts das erste mal wahrgenommen habe, stand ich senkrecht im Bett! Aus Deutschland kenne ich solche Brände ja nicht, außer, wenn die Bundeswehr im Moor mit Bomben zündelt… Man muss sich das jetzt aber nicht so vorstellen, als ob ganz Tassie jetzt Krisengebiet ist. Die Feuer sind begrenzt, die Feuerwehr kennt sich aus und die Tassies machen das jährlich mit – das Leben geht einfach weiter und man informiert sich in den Medien über die aktuelle Situation.
Als ich an Neujahr mit einer guided tour auf den Overland Track gestartet bin, waren bushfires glücklicherweise noch kein großes Thema (kalt und regnerisch an Tag 1) und wir hatten nur an einem Tag einen Total Fire Ban. Ansonsten waren die 6 Tage in der Wildnis Tasmaniens zwischen Cradle Mountain und Lake St. Clair ein absolutes Highlight – Natur pur! Rein und Raus geht es nur zu Fuß oder mit dem Helikopter und man sieht eine Menge Wombats, Wallabies, Echidnas, Echsen und Schlangen. Nur der Tasmanische Tiger wollte sich nicht zeigen. Dafür hatten wir nachts im Camp immer wieder Besuch von ziemlich cleveren, aber auch lästigen Bushtail Possums, die sich unter mächtigem Geschrei alles Futter krallen, das nicht hermetisch versiegelt verstaut wurde. So hat es leider auch meine Tüte Snacks erwischt, die ich eines Abends in einer Reißverschlusstasche am Rucksack vergessen hatte – wie die Biester wohl gelernt haben, Reißverschlüsse zu öffnen…