Irkutsk, 30.05.-05.06.

Veröffentlicht in: Russland | 0

Nach 32 Stunden Zugfahrt und ca. 1.800 km habe ich Irkutsk erreicht. Der Zug, mit dem ich unterwegs war, hat sogar die ganze Strecke der Transsibirischen Moskau-Vladivostok zurückgelegt, gute 9.300 km in 6-7 Tagen! Da sind 1.800 km fast keine Distanz, obwohl das schon 2,5 mal der Strecke München-Hamburg entspricht(!) Die riesigen Distanzen und die Größe Russlands erstaunen mich einfach immer wieder!

Und man spürt die Entfernung zu Moskau und zum Westen Russlands in Irkutsk deutlich. Die Stadt selbst ist ein Schmelztiegel verschiedenster Kulturen wie Russen, Buriaten, Mongolen, … der asiatische Einfluss ist schon stark spürbar. Des Weiteren war Irkutsk schon immer ein Ort, an den unliebsame Zeitgenossen abgeschoben wurden. Man wurde ‚nach Sibirien geschickt‘. Das hat die Dekabristen ebenso getroffen wie später die Intellektuellen, für die in den jeweils herrschenden Systemen kein Platz war.

Heute wird die Stadt auch das ‚Paris Sibiriens‘ genannt und es gibt, wie mir meine Gastgeberin Irina erklärt hat, sehr gute Institute an der Universität. Es kommen sogar Studenten aus Indien an das medizinische Institut. Und ganz ehrlich, Irkutsk ist wirklich schön, aber es würden mir einige Städte einfallen, an denen ich lieber studieren würde.

In die Zeit meines Aufenthaltes dort fiel glücklicherweise der Geburtstag der Stadt, genauer gesagt der 357. Der wurde ausgiebig gefeiert mit einem großen Umzug, Konzerten russischer Musikstars aus Moskau und einem Feuerwerk. Natürlich habe ich es mir auch nicht nehmen lassen, mit ein paar Leuten, die ich von Couchsurfing kenne, mitzufeiern 🙂 Am Freitag davor war noch der Tag des Kindes/der Kinder, an dem Tag wird in Supermärkten kein Alkohol verkauft.

Heute bin ich (endlich!) in Listwjanka am Baikalsee angekommen und werde die nächste Zeit am See verbringen und wandern und campen gehen. Bis morgen gönne ich mir noch, nach fast einem Monat im Zug, Hostels und Couchsurfing, etwas Luxus und habe mir ein Zimmer in einem Hotel mit eigenem Bad genommen. Ein eigenes Bad und mich mal wieder so richtig ausbreiten – ein Traum! 🙂